Alle Neune! Die historische Kegelbahn und ihre Geschichte

 

Manchmal würde man sich wünschen, dass Räume und Gegenstände sprechen könnten – dann gäbe es im Ensemble des Brauereigasthof Hotel Aying nämlich kaum einen Raum, Ofen oder eine Kommode, die nichts zu erzählen hätte. Die Räume sind historisch gewachsen, die liebevoll renovierten Möbel Zeugnisse der guten alten Zeit. In unserem Magazin wollen wir Ihnen in loser Reihenfolge die Geschichten dieser Räumlichkeiten und Möbel erzählen.  

Den Auftakt macht unsere historische Kegelbahn: Ein echtes Schmuckstück voller Erinnerungen, und einer unserer beliebtesten Veranstaltungsräume…

Die Kegelbahn ist eine echte »Grande Dame« unseres Ensembles – seit 1881 steht sie schon zwischen dem heutigen Wirtsgarten und dem Herrenhaus, und in diesen knapp 140 Jahren hat sich einiges um sie herum getan: Die Gaststube war damals noch im Herrenhaus und die Straße verlief ebenfalls an anderer Stelle; so stand die Kegelbahn mitten im damaligen Biergarten und diente den Gästen zur Unterhaltung. Ihren größten Fan fand sie ein paar Jahrzehnte später, als Franz Inselkammer mit seiner Frau Maria den Betrieb übernahm: Der Vater des heutigen Senior-Bräu Franz Inselkammer war ein narrisch begeisterter Kegler. Die Bahn hatte jedoch ein großes Manko: Sie war traditionell als offene Salettlbahn gebaut worden und konnte somit bei Regen oder kalten Temperaturen nicht bespielt werden. Die Lösung war schnell bei der Hand: Franz Inselkammer ließ die Kegelbahn in den 50er Jahren umbauen – und damit stand seinen legendären Kegelrunden zu jeder Jahreszeit nichts mehr im Wege.

»Immer montags traf sich mein Vater mit 14-15 Mitstreitern und es wurde gemeinsam gekegelt; der legendäre Ruf dieser Runde rührte vor allem auch daher, dass die Abende teilweise erst am Dienstagvormittag endeten«, erinnert sich Franz Inselkammer sen..

Die legendäre Kegelrunde von Franz Inselkammer (ganz rechts hinten)

 

Seit dieser Zeit hat sich an der Kegelbahn nicht viel verändert; nur das Kegelspiel wird regelmäßig vom Schreiner erneuert. Die Kegel  werden wie früher mit der Hand aufgestellt und wer möchte, kann hierfür einen Kegelbursch oder ein Kegelmadl aus dem Dorf zu Hilfe holen.

Das Stüberl, in dem die Gäste während der Runden gemütlich sitzen und einen perfekten Blick auf die Bahn haben, wurde 2005 aufwendig renoviert. Im Winter ist die Wärmequelle ein alter Sesselofen. »Der Ofen stand früher im Bügelzimmer des Herrenhauses; ihn ihm wurden die Bügeleisen heiß gemacht«, erzählt Angela Inselkammer. Vor der Kegelbahn steht den Gästen ein eigener kleiner Biergarten zur Verfügung, drinnen gibt es die Ayinger Bierspezialitäten aus dem Kupfer-Bierbrunnen und das traditionelle Reindlessen: Hierbei werden alle Speisen mittig auf den Tischen eingestellt, so dass sich jeder Gast nach Lust und Laune bedienen kann.

Und wer jetzt keine Lust auf eine Kegelrunde auf dieser historischen Bahn hat, dem können wir auch nicht helfen – allen anderen steht unsere Bankett-Abteilung mit Rat und Tat zur Seite!